Die Geschichte der Zeitmessung reicht mit ihren Versuchen zum Bau einer Sonnenuhr bis 3000 v. Chr. zurück. Turmuhren mit Räderwerk werden seit ca. 1300 gebaut und entwickelten sich in der darauf folgenden Zeit entsprechend des technischen Fortschritts immer weiter. Diese Zeugnisse eines altehrwürdigen Handwerks aus den vergangenen Jahrhunderten aufzuspüren, zu erhalten, zu restaurieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist Aufgabe und Ziel des ersten Sächsischen Turmuhrenmuseums in Naunhof.
Mit der Vereinsgründung im Januar 1993 wurde die Schaffung eines Museums angestrebt. Mit Unterstützung der Stadtverwaltung Naunhof konnte das Museum in einem historischen Fachwerkhaus, der ehem. Naunhofer Mädchenschule, Einzug halten. Es wurde am 1. Juli 1995 durch den Sächsischen Ministerpräsidenten Prof. Dr. Kurt Biedenkopf eröffnet. In dem feierlich eingeweihten Turmuhrenmuseum kann sich der Besucher auf eine Zeitreise durch vier Jahrhunderte begeben. Neben sorgfältig restaurierten mechanischen Turmuhrwerken werden eine Turmuhren- und Glockenläutanlage sowie eine Anzahl von Haupt- und Nebenuhrwerken gezeigt. Der größte Teil aller Ausstellungsstücke ist noch funktionsfähig. In mehreren Räumen sind Zeitmesser, Turm-, Haupt- und Nebenuhren aus den verschiedenen Jahrhunderten in ihrer Entwicklung zu sehen. Eine regelmäßig wechselnde Sonderausstellung rundet den Museumsbesuch ab, der kulinarisch im Museumscafé bei einem „Schälchen Heeßen“ und original Naunhofer Kartoffelkuchen seinen Abschluss finden kann.